Mittwoch, 5. August 2015

Gedanken zu: Glücklich sein

Wenn mich heutzutage jemand fragt, was mich glücklich macht, dann antworte ich, dass ich einfach glücklich bin. Zum Einen weil es einfach viele gute Gründe dafür gibt, aber eigentlich brauche ich gar keinen Grund dafür. Es ist eine Entscheidung. Klingt philosophischer als es ist. Die Entscheidung hat einfach was damit zu tun mich mehr auf die positiven als die negativen Dinge im Leben zu konzentrieren und auch in scheinbaren Miseren zu erkennen, dass alles für irgendetwas gut ist.

In diesem Jahr hatte ich schon zwei Unfälle bei denen ich unheimliches Glück hatte, dass nicht mehr passiert ist. Gut, einer war der Grund warum ich nicht auf Urlaub fahren konnte, was zwar schade ist, aber wenn ich daran denke, dass ein paar Millimeter den Unterschied gemacht haben, dass es mir jetzt wieder gut geht und ich keine Folgeschäden davon getragen habe, dann sind eine Woche Sonne, Strand und Meer in Relation nichts dagegen.
Gleichzeitig habe ich in der Zeit, in der ich nur rumliegen durfte und konnte, wieder mal erleben dürfen was für wundervolle Menschen ich in meinem Leben habe, die sich hingebungsvoll sowohl um meinen Sonnenschein, als auch um mich gekümmert haben. Er war meine größte Sorge und mich plagte fast mehr das schlechte Gewissen, dass ich nicht so da sein kann für ihn, wie er mich gebraucht hätte, als die Schmerzen am ganzen Körper.




Bin ich von Natur aus ein Optimist? Nein. Ich bin aber auch kein Pessimist. Viel eher Realist mit einer anständigen Portion Optimismus. Was hab ich davon, wenn ich von vornherein alles schwarz male, wenn doch das Farbspektrum so vielfältig ist? 

Um uns herum passieren natürlich leider sehr viele furchtbare Dinge. Genauso passieren aber auch viele schöne Dinge. Keines davon ist mehr wert als das andere. Es ändert sich auch nichts daran ob ich mich auf die schlechten oder die guten Dinge konzentriere. Außer bei mir innen drinnen. 
Fokussiere ich meine Gedanken und Emotionen auf all die Grausamkeiten, die Tragödien, die Katastrophen, dann wird mich das früher oder später auch runterziehen. Lege ich meine Aufmerksamkeit bewusst auf die schönen Dinge, die kleinen Wunder im Leben, Freundschaften, Familie, Liebe, Menschlichkeit, geht es mir auch besser und siehe da, ein Lächeln kann auch ansteckend wirken :)

Ich bin natürlich nicht vor schlechten Tagen gefeit, aber ich habe mir eine Strategie zurechtgelegt, die mir dabei hilft auch durch diese zu kommen, ohne am Ende alles nur noch grau in grau zu sehen:

1. Ich akzeptiere und respektiere, dass ich mich nicht wohlfühlen, dass gerade nicht alles rund läuft und ich nicht perfekt bin anstatt mich dafür anzugreifen.

2. Ich nehme mir bewusst 20-30 Minuten Zeit um herauszufinden, warum das so ist. Es hat selten etwas mit äußeren Umständen, sondern meistens damit etwas zu tun, dass ich mir selber nicht genug Zeit gegeben habe, weshalb ich mich von mir vernachlässigt fühle und daher - wenn ein äußerer Zustand der Trigger ist - weniger gut als sonst damit umgehen kann.

3. Dann frage ich mich, was ich mir jetzt Gutes tun kann um mich wieder besser zu fühlen.
Oft brauche ich einfach etwas Ruhe, Yoga oder einen Spaziergang.
Da mischt sich dann gerne mal der Gedanke ein: "Du musst aber noch xxx und yyy und zzz erledigen, bevor….". 
Nur, wenn ich das jetzt in Angriff zu nehmen versuche bevor ich mich ein bisschen um mich gekümmert habe, werde ich sehr produktiv sein? Nein. Wenn ich mir stattdessen tatsächlich diese 30 Minuten gönne, dann erledige ich alle drei Aufgaben danach mit Leichtigkeit.

4. Wenn mir auffällt, dass ich mich schon etwas länger zu oft hinten angestellt habe, dann ist eine gute Frage für mich: was würde ich jetzt am Liebsten machen, wenn ich keinerlei Verpflichtungen hätte? Was hindert mich daran das jetzt oder in dieser Woche zu machen? Da es da für gewöhnlich nicht um eine Weltreise, sondern meist um Tanzen, meine Lieblingsspeise oder ähnliches geht, lässt sich das oft sehr leicht, sehr schnell umsetzen :) 

5. Was kann ich jeden Tag für mich machen um mich wohler zu fühlen? 
Manchmal sind es Kleinigkeiten in der Ernährung, manchmal auch einfach wieder regelmäßig zu meditieren (wobei ein Spaziergang ohne Handy für mich auch dazuzählt).

Der wichtigste Punkt ist aber, und der bezieht sich für mich einfach generell auf´s ganze Leben:
Alles was ich mache muss Spaß machen. Wenn es keinen Spaß macht, dann sollte ich es bleiben lassen anstatt meine Zeit damit zu verschwenden. Wenn das nicht möglich ist, dann gibt es immer eine Möglichkeit es so zu gestalten, dass es Spaß macht. Und wenn danach einfach eine richtig schöne Belohnung auf mich wartet... :D

1 Kommentar:

  1. Wow, was für schöne und treffende Zeilen. Du triffst den Nagel voll auf den Kopf. Deine Worte tun mir gerade heute besonders gut. Danke! Danke! Danke!

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