Samstag, 9. Mai 2015

"Cold brew coffee" oder kalt gebrauter Kaffee

Die letzten paar Male die ich in London war habe ich einen neuen Trend bemerkt, den ich bisher eher skeptisch beäugt habe. Fast jeder Coffeeshop hat neuerdings cold brew coffee auf der Speisekarten. Was soll denn bitte an kaltem Kaffee so besonders sein? Eiskaffee gibt´s bei uns schon ewig.
Cold brew coffee ist aber kein Eiskaffee. Man kann natürlich daraus einen machen, aber was diesen Kaffee so besonders macht ist, dass er - wie der Name schon sagt - kalt gebraut wird. 
Die Bohnen werden nur grob gemahlen, kommen in ein verschließbares Glas, werden 1:8 mit Wasser aufgegossen und dann darf sich der Kaffee 12-24 Stunden ausrasten und entfalten. Und wie er das macht. 


Als Mama bin ich für jeden Kaffee sowas von dankbar. Ich denke, die meisten Eltern können nachvollziehen wie wichtig dieses Getränk in unserem Leben geworden ist, seit wir Zuwachs bekommen haben. Trotzdem soll der Kaffee gut sein. Da bin ich mal zur Abwechslung sehr wienerisch. Irgend so ein Instant-Kaffee-Gesöff darf´s natürlich nicht sein. Da lass ich es lieber ganz bleiben. Außerdem mag ich Filterkaffee nicht, weil ich den nicht so gut vertrage. In der Zwischenzeit habe ich auch gelernt warum. Der Filter filtert nämlich die Stoffe aus dem Kaffee, die ihn eigentlich bekömmlich machen. Die bekömmlichste Art der Zubereitung von Kaffee für den Körper ist die im guten alten Espressokocher beziehungsweise dessen Wiener Pendant dem Karamikkocher, den man aber leider nur  mehr sehr schwer bekommt. Ich suche immer noch….


Dieser cold brew coffee hat mich aber trotz aller Skepsis neugierig gemacht und nachdem ich ihn jetzt schon einige Male zu Hause angerührt habe, muss ich sagen: ja, kann man so lassen. Er ist recht stark, was ich ja mag, gleichzeitig aber im Geschmack sanft und sehr rund, falls das jetzt Sinn ergibt. Ich bin ja keine Kaffee-Expertin die genau erkennt um welche Bohne und welchen Röstgrad es sich handelt, sondern einfach nur eine bekennend leidenschaftliche Kaffeetante :)


REZEPT
1-2 Portionen

Zutaten
4-5 El Kaffeebohnen (je nachdem wie stark der Kaffee sein soll)
200 ml kaltes Wasser

Zubereitung
1. Die Kaffeebohnen in der Kaffeemühle grob mahlen. Alternativ zur Kaffeemühle können die Kaffeebohnen auch im Mörser zerstoßen werden. Damit der Kaffee klar statt trüb wird, ist es wichtig dass der Kaffee nicht feiner als Semmelbrösel gemahlen wird. So wie auf dem Bild rechts ist ideal.

2. Den Kaffee in ein zuvor sterilisiertes (ausgekochtes), verschließbares Glas füllen (ich hab dafür ein altes Konservenglas verwendet).


3. Mit Wasser auffüllen und gut miteinander verrühren. 

4. Zugedeckt 12-24 Stunden bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank ziehen lassen.

5. Kaffee durch ein feines Tuch (Käsetuch, Baumwolltuch, saubere Stoffwindel) gießen und nach Geschmack Eiswürfel dazu, süßen, mit Lieblingsmilch oder schwarz servieren. 

Der Kaffee hat sich nicht vom 2. zum 3. Bild vermehrt.
Im 3. Bild seht ihr den bereits gefilterten Kaffee in einem kleineren Schraubglas ;)


1 Kommentar:

  1. Danke für das Rezept! Ich liebe cold brew coffee. Wenn ich gewusst hätte, dass der so einfach zu machen ist, hätte ich mir diesen Sommer viel Geld erspart ;)

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